Neue Immuntherapie verhindert Tumorwachstum

Friday, 15 December 2017 20:20
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Immunonkologische Therapien sind ein neuer Ansatz, dass menschliche Verteidigungssystem gegen Krebserkrankungen, die von körpereigenen Zellen verursacht werden, in Stellung zu bringen. Eine neue Methode kennzeichnet nun die Krebszellen als Bakterien wodurch es zur Aktivierung des angeboren Immunsystems kommt und somit effizient die Entstehung eines Tumors verhindert. Foto: (c) Universität Wien

Die ForscherInnen haben für diese Arbeit zusammen mit der Syntab Therapeutics GmbH und KollegInnen an der Universitätsklinik Aachen ein neues Molekül synthetisiert, welches ein Integrin spezifisch bindet, das besonders häufig bei bestimmten Krebszellen auftritt. Gleichzeitig hat das Molekül ein bakterielles Erkennungssignal, das bestimmte Immunzellen aktiviert. Diese bekämpfen die markierten Krebszellen und verhindern das Entstehen eines Tumors, wie in ersten Versuchen gezeigt werden konnte.
 
Erfolg durch Kombination von Chemie und Biologie
"Durch die Verknüpfung chemisch-synthetischer Methoden mit den grundlegenden Prozessen der angeborenen Immunität haben wir eine neue Molekülklasse entwickelt, die zwischen den weitverbreiteten Krebstherapeutika angesiedelt ist“, erklärt Christian Becker vom Institut für Biologische Chemie der Universität Wien. Die hohe Flexibilität bei der Synthese solcher Moleküle, die aus einer Mischung aus Peptiden und Polymeren bestehen, ermöglicht die schnelle Abwandlung dieser Immun-Engager auf andere Oberflächenmarker und damit auf andere Krankheitsbilder.  
 
Neue Therapien
Die chemische Synthese der Immun-Engager und die Kombination mit nicht-biologischen Bestandteilen erhöht die biologische Stabilität und ermöglicht – auch aufgrund der geringen Größe im Vergleich zu Antikörpern – eine bessere Gewebedurchdringung. "Es ist ein großer Vorteil, die positiven Eigenschaften von Antikörpern mit jenen von kleinen, chemisch zugänglichen Molekülen zu vereinen", erklärt Becker. Besonders der schnelle synthetische Zugang zu solchen Molekülen und die einfache Anpassung an verschiedenen Zelltypen macht solche Immun-Engager auch für andere Anwendungen interessant, z.B. im Bereich der entzündlichen und Autoimmun-Erkrankungen.
 
Publikation in "Scientific Reports":
Synthetic integrin-binding immune stimulators target cancer cells and prevent tumor formation. Manuel Brehs, André J.G. Pötgens, Julia Steitz, Karine Thewes, Janett Schwarz, Anne C. Conibear, Matthias Bartneck, Frank Tacke, Christian F.W. Becker. Scientific Reports, 2017.
www.nature.com/articles/s41598-017-17627-0
DOI: 10.1038/s41598-017-17627-0

Quelle: Universität Wien

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Christian Friedrich Wilhelm Becker
Institut für Biologische Chemie
Universität Wien
1090 Wien, Währinger Straße 38
T +43-1-4277-705 01
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