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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

Am Campus Tulln wurde am 18. November die Core Facility BiMM eröffnet, bei der im Hochdurchsatz Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Organismen untersucht werden. Sekundäre Stoffwechselprodukte und Enzyme von Pilzen sind ein ausgeprägter Forschungsschwerpunkt am Campus Tulln. Manche von ihnen – wie die berüchtigten Mykotoxine – verursachen Schäden in der Lebens- und Futtermittelkette, andere zeigen für den Menschen höchst nützliche Eigenschaften und können etwa als Antibiotika, Cholesterin-Senker, Zytostatika oder Fungizide eingesetzt werden. Das genetische Potenzial von Pilzen ist dabei hoch und ermöglicht eine ungeheure Diversität an möglichen Stoffwechselprodukten. Doch nicht alles davon wird zu jedem Zeitpunkt und in jeder Umgebungssituation auch realisiert. Vor allem unter den für das Gedeihen der Organsimen günstigen Laborbedingungen sind viele interessante Stoffwechselwege epigenetisch stillgelegt. Derartige Zusammenhänge untersucht das Team um Joseph Strauss, der an der Universität für Bodenkultur (BOKU) forscht und lehrt: „Die Pilze können durch äußere Reize veranlasst werden, von einem epigenetischen Zustand in den anderen zu wechseln“, erläutert Strauss. In der freien Natur werden solche Reize etwa durch die Wechselwirkung mit anderen Organismen wie Pilzen, Bakterien oder Algen undhöheren Pflanzen ausgelöst. Die Zahl der möglichen Kombinationen geht dabei ins schier Unermessliche. Um sie auszuloten, bedarf es spezieller wissenschaftlicher Infrastruktur. „Rund 80 Prozent des Potenzials der…