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Wir sind ab nun regelmäßig im CHEMIE REPORT mit einer ÖGMBT-Kolumne mit den neuesten Entwicklungen aus der österreichischen Life Science Szene vertreten. Wenn Sie einen interessanten Beitrag dazu leisten wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die Geschäftsstelle!

 

 

Mehr als 50.000 Unterschriften für die Wissenschaft

on 26 May, 2014

Mehr als 50.000 Unterschriften konnte eine Petition zur ausreichenden finanziellen Ausstattung von Wissenschaft und Forschung bislang sammeln. Die ÖGMBT unterstützt den Vorstoß.

Es war ein deutliches Zeichen, das prominente Vertreter der Wissenschaft gesetzt haben: Angesichts ins Stocken geratener Verhandlungen
zwischen Wissenschafts- und Finanzministerium starteten Forscher und Lehrende an Universitäten und Fachhochschulen, an Instituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und anderen außeruniversitären Einrichtungen die Online-Petition www.wissenschaft-ist-zukunft.at, um Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner in seiner Verhandlungsposition zu stärken. Unterstützt wurden sie dabei vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF). Mitterlehner hatte im Februar in mehreren Zeitungsinterviews einen Betrag von 1,6 Milliarden Dollar als Mindestforderung für die Leistungsperiode 2016 bis 2018 genannt. Davon sollen 615 Millionen Euro als Inflationsabgeltung für die Universitäten, 485 Millionen für Studienplatzfinanzierung, 62 Millionen für den Fachhochschulsektor und 383 Millionen zur Absicherung der Forschungsfinanzierung, insbesondere für FWF und ÖAW, zur Verfügung stehen. Die Organisatoren der Petition räumen ein, dass dieser Betrag zwar geringer sei als angesichts des zunehmenden internationalen Wettbewerbs nötig wäre. Er würde aber zumindest garantieren, dass die Universitäten ihren Betrieb aufrechterhalten und verbesserte Studienbedingungen geboten werden können. Zudem würden FWF und ÖAW damit eine gesicherte Mindestbasis erhalten, um der wachsende Zahl an Anträgen aus der Grundlagenforschung zu begegnen.

 

Prominente Unterstützer aus den Biowissenschaften

Erstunterzeichnerin der Petition ist die Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny, die von 2010 bis 2013 Präsidentin des European Research Council war und heute das vom Wissenschaftsministerium eingerichtete ERA Council Forum Austria leitet, gefolgte von ÖAWPräsident Anton Zeilinger und FWF-Aufsichtsrat Dieter Imboden. Auch zahlreiche prominente Vertreter der Biowissenschaften wie Giulio Superti-Furga oder Josef Penninger sind unter den Unterzeichnern. Die ÖGMBT, in der die meisten österreichischen Life-Science-Forscher organisiert sind, unterstützt „Wissenschaft ist Zukunft“ offiziell. „Es geht darum, den Minister in seinen Bemühungen um die dringend erforderliche budgetäre Mindestausstattung des Hochschulsektors und der Grundlagenforschung zu unterstützten“, meint dazu ÖGMBT-Präsident und BOKU-Vizerektor Josef Glößl. Denn die Szenarien, die bei einem Ausbleiben der Mindestforderung drohen, seien mehr als beunruhigend: „In der Grundlagenforschung entstünde das Problem, dass der FWF keine neuen Spezialforschungsbereiche und Doktoratskollegs bewilligen könnte“, so Glößl. Auch die Bewilligungsrate bei Einzelanträgen würde weiter absinken, was vielversprechende Jungforscher ins Ausland abwandern ließe oder überhaupt aus dem Wissenschaftsbetrieb hinausdrängen würde. „Damit würde eine nachhaltige Schädigung des Wissenschaftsstandortes Österreich drohen“, befürchtet Glößl. Was die Beteiligung betrifft, war die Petition bereits äußerst erfolgreich. Am 17. März gestartet, konnten bis zum 11. April – dem Tag, an dem FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund, ÖAW-Präsident Anton Zeilinger und WWTF-Chef Michael Stampfer die Unterschriftenliste an Finanzstaatssekretär Jochen Danninger übergaben – 51.500 Unterschriften gesammelt werden. Glößl drängt darauf, dass das im Regierungsprogramm festgelegte Ziel, Österreich an die Spitze der innovativsten Forschungsländer Europas heranzuführen, von der Bundesregierung mit allem Nachdruck und budgetären Konsequenzen einzufordern ist. „Jeder Euro, der hier investiert wird, ist eine notwendige Investition in die Zukunft Österreichs“, so Glößl.

 

Original Kolumne 03/2014